Mit Ende des Krieges besetzt die Sowjetarmee Chemnitz. Die verbliebenen Mitarbeiter der Prestowerke versuchen mit noch vorhandenem Material und der Erfahrung der Mitarbeiter einen Neuanfang mit der Herstellung von Fahrrädern, die bis 1950 in kleinen Stückzahlen geliefert werden.

Durch Volksentscheid vom 30.Juni 1946 werden die Prestowerke in Chemnitz im Jahr 1948 zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet. Die Grundstücke der Berliner NAG-Zentrale haben 1948 das gleiche Schicksal und gehen in das Eigentum der UdSSR über.

Der ehemalige Direktor der Ernst-August Klemm versucht noch bis 1950, nun mit Sitz in Olpe/Westfalen, die Enteignung anzufechten – jedoch ohne Erfolg.

Die Frühjahrsmesse 1949 ist der letzte Auftritt, des nun als "IFA Werk Presto" bezeichneten Werks. Gemeinsam mit Wanderer und Möve-Mühlhausen werden Fahrräder präsentiert. In einem Prospekt zur Frühjahrsmesse 1949 ist vermutlich zum letzten Mal offiziell das Logo der Prestowerke zu sehen. Bis 1950 wurde bei Presto in der Altchemnitzer Dorfstraße unter Verwendung des seit 1895 bestehenden Namens "Presto" produziert. Eines der letzten Produkte ist ein Zündverteiler, der für Framo-Motoren hergestellt wurde.

Aus den 50er Jahren sind noch weitere Presto Herren- und Damenräder aus westdeutscher Produktion vorhanden, die die Warenzeichen der Vorkriegsproduktion wieder verwendeten. Leider ist mir bislang nicht bekannt, wo diese Räder produziert wurden.